Mit dem Abwurf einen Angriff einleiten

Veröffentlicht am 29. Dezember 2024 um 13:03
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Schritt 5

Aufbau

Der Torwart steht in Grundstellung vor der Torgrundlinie. Der Trainer steht ihm ein paar Meter weiter mit Ball gegenüber.

Ablauf

Der Trainer spielt einen flachen Ball zum Torhüter. Dieser nimmt den Ball auf und rollt ihn mit einer Hand zurück.

Materialien

Bälle

Ziele

Führen des Balles mit einer Hand. Abrollen.

Das solltest Du noch wissen...

Der Abwurf ist eine der wichtigsten Spielfortsetzungsarten für Torhüter, besonders in Situationen, in denen Kontrolle, Präzision und Schnelligkeit gefragt sind. Eine saubere Abwurf-Technik ermöglicht es dem Torwart, den Ball sicher und zielgenau zu seinen Mitspielern zu bringen, sei es für einen ruhigen Spielaufbau oder einen schnellen Konterangriff.

Warum ist eine gute Abwurf-Technik wichtig?

  1. Präzision im Spielaufbau: Der Torwart kann den Ball gezielt zu einem Mitspieler werfen, um den Spielaufbau einzuleiten.
  2. Schnelligkeit bei Kontern: Ein schneller, präziser Abwurf kann das Tempo erhöhen und gefährliche Konter einleiten.
  3. Körperliche Entlastung: Eine korrekte Technik reduziert die Belastung auf Schulter und Arm, was langfristig Verletzungen vorbeugt.

Die Schritte der Abwurf-Technik im Detail

Der Abwurf besteht aus einer klar strukturierten Abfolge von Bewegungen, die Präzision und Kontrolle sicherstellen:

1. Vorbereitung des Abwurfs

  • Standposition:
    Der Torwart steht stabil mit leicht gespreizten Beinen, das Gewicht ruht auf den Fußballen. Diese Haltung ermöglicht schnelle Anpassungen, falls sich die Spielsituation ändert.

  • Ballhaltung:
    Der Ball wird mit der Wurfhand sicher umfasst, während die andere Hand zur Stabilisierung dient. Die Finger sind gespreizt, um den Ball optimal zu kontrollieren.

  • Blickrichtung:
    Der Torwart hebt den Kopf und scannt das Spielfeld, um die beste Anspielstation zu finden.

2. Ausholbewegung

  • Verlagerung des Körpergewichts:
    Das Gewicht wird zunächst auf das hintere Bein verlagert, während der Oberkörper leicht nach hinten geneigt wird. Diese Verlagerung erzeugt die notwendige Spannung für die Wurfbewegung.

  • Ausholphase:
    Der Ball wird nach hinten geführt, wobei der Ellbogen leicht gebeugt bleibt. Wichtig ist, dass die Schulter nicht überstreckt wird, um Überbelastungen zu vermeiden.

  • Körperspannung:
    Die Rumpfmuskulatur bleibt während der gesamten Bewegung angespannt, um eine stabile und kontrollierte Wurfbewegung zu ermöglichen.

3. Die Wurfbewegung

  • Einsatz des Oberkörpers:
    Die Bewegung beginnt mit einer kontrollierten Drehung des Oberkörpers nach vorne. Der Schwung kommt nicht nur aus dem Arm, sondern wird durch die Rotation des Rumpfs unterstützt.

  • Armbewegung:
    Der Wurfarm wird mit einer fließenden Bewegung nach vorne geführt. Dabei bleibt der Ellbogen leicht vor dem Körper, um die Wurfkraft optimal zu nutzen.

  • Handhaltung:
    Der Ball wird mit den Fingerspitzen kontrolliert losgelassen. Ein leichtes Überrollen der Handfläche sorgt für eine stabile Flugbahn.

4. Schrittbewegung und Nachführung

  • Schritt nach vorne:
    Der Torwart macht während der Wurfbewegung einen kontrollierten Schritt nach vorne. Das führt zu einer besseren Balance und mehr Wurfkraft.

  • Folgebewegung des Arms:
    Der Wurfarm schwingt nach vorne und unten aus. Diese Bewegung sorgt für Stabilität und hilft, die Kontrolle über den Abwurf zu behalten.

  • Oberkörperhaltung:
    Nach dem Abwurf bleibt der Oberkörper leicht nach vorne geneigt, sodass der Torwart schnell in die Grundstellung zurückkehren kann.

Der Torwart entscheidet, ob der Abwurf flach und direkt zum Mitspieler oder in einem Bogen gespielt wird, z. B. um Gegner zu überspielen. Ein flacher Abwurf eignet sich für kurze Distanzen, während ein höherer Wurf verwendet wird, um größere Entfernungen zu überwinden. Die Kraft des Abwurfs wird je nach Entfernung und Spielsituation angepasst. Nach dem Abwurf kehrt der Torwart mit einem kurzen, kontrollierten Schritt in die Grundstellung zurück. Der Torwart beobachtet die weitere Spielentwicklung, um auf eine mögliche Rückkehr des Balls vorbereitet zu sein.

Arten des Abwurfs und ihre Anwendung

  1. Flacher Abwurf:

    • Einsatz: Für kurze, präzise Anspiele an Mitspieler in der Nähe.
    • Technik: Der Ball wird mit einem kurzen Schwung aus der Schulter heraus flach über den Boden gespielt.
  2. Schleuderwurf:

    • Einsatz: Für mittlere Distanzen, etwa zu einem Außenverteidiger oder Mittelfeldspieler.
    • Technik: Der Ball wird mit einer Schleuderbewegung aus dem Handgelenk und dem Unterarm geworfen.
  3. Bogenwurf:

    • Einsatz: Um gegnerische Spieler zu überspielen oder größere Distanzen zu überwinden.
    • Technik: Der Ball wird mit einem höheren Winkel geworfen, wobei der Oberkörper leicht zurückgelehnt bleibt.

Typische Fehler und wie man sie vermeidet

  1. Falsche Ballhaltung:

    • Problem: Unsicherer Griff führt zu unkontrolliertem Wurf.
    • Lösung: Den Ball mit gespreizten Fingern fest, aber nicht verkrampft, halten.
  2. Übermäßiger Krafteinsatz:

    • Problem: Der Wurf wird ungenau, da der Torwart zu viel Kraft verwendet.
    • Lösung: Auf eine flüssige, kontrollierte Bewegung achten.
  3. Fehlende Körperspannung:

    • Problem: Der Wurf verliert an Präzision.
    • Lösung: Während der gesamten Bewegung die Rumpfmuskulatur anspannen.

Die Technik des Abwurfs ist eine entscheidende Fähigkeit für jeden modernen Torwart. Sie erfordert eine Kombination aus Präzision, Kraft und Kontrolle. Mit einer sauberen Technik und regelmäßigem Training wird der Torwart nicht nur sicherer im Spielaufbau, sondern auch in der Lage, das Spieltempo durch schnelle Abwürfe gezielt zu beeinflussen.

Tipps zu der Videoreihe

Nachdem der Torhüter den Ball abgefangen und sicher unter Kontrolle gebracht hat, richtet sich sein Fokus auf die Spieleröffnung oder Fortsetzung des Spiels. Idealerweise hat er das Spielfeld bereits vor der Ballaufnahme überblickt, um das Spiel zügig und präzise weiterzuführen.

Schritt 1:

Im ersten Schritt führen wir das Abrollen des Balles ein. Dadurch bekommt der Torwart mehr Sicherheit in der Führung des Balles mit nur einer Hand, was beim Abwurf dann wiederum wichtig sein wird.

Schritte 2 bis 3:

Im nächsten Schritt führen wir zunächst die Rotationsbewegung in der Hüfte und im Oberkörper ein. Die Rotation oder besser gesagt, die Auflösung der Rotation, ist der maßgebliche Faktor der Energieübertragung von Körper auf den Ball. 

Schritt 4:

Die Rotation ist aber nicht der einzige maßgebliche Faktor. Denn der Abwurf wird meist mit einem kurzen Anlauf durchgeführt. Dabei entsteht ebenfalls Energie, die wir auch in den Ball übertragen wollen. Hierfür wird vor dem Wurf das sogenannte Stemmbein aufgesetzt, welches den Lauf abrupt abstoppt und die Energie in die Auflösung der Rotation weitergibt.

Schritt 5:

Im letzten Schritt verbinden wir alle zentralen Elemente der Abwurftechnik - Abfangen des Balles, Anlauf, Einnehmen der Hüft-/Oberkörperrotation und Setzen des Stemmschrittes bis hin zur Auflösung der Rotation und Abwerfen des Balles. Wichtig ist, dass der Wurfarm möglichst lange gestreckt bleibt und erst mit Auflösung der Rotation peitschenhaft nach vorne geführt wird.